Wenn wir an Unfälle bei Katzen denken, fällt uns oft zuerst der Straßenverkehr ein, der zweifellos die größte Gefahr für Freigängerkatzen darstellt. Doch auch in den eigenen vier Wänden lauern Unfallgefahren, und es ist überraschend, wie oft Katzen schwere Verletzungen erleiden, ohne dass anfängliche Symptome auftreten. Katzen sind Meister darin, Krankheitsanzeichen zu verbergen, selbst wenn sie schwer verletzt sind.
Häufige Unfallursachen: Der Straßenverkehr ist zweifellos eine ernsthafte Gefahr für Katzen, aber auch Stürze aus Fenstern oder von Balkonen sind keine Seltenheit. Der Fall von einem Regal, Kratzbaum oder das unsanfte Aufprallen auf eine Tischkante können genauso verheerende Folgen haben wie ein Verkehrsunfall. Während die meisten unfallbedingten Verletzungen von Stürzen aus Bäumen, Balkonen oder Einrichtungsgegenständen herrühren, sind es oft diese unscheinbaren Unfälle im häuslichen Umfeld, die schwerwiegende Verletzungen verursachen.
Warum stürzen Katzen? Katzen lieben es, sich in großer Höhe aufzuhalten, sei es auf einer sonnenbeschienenen Fensterbank, auf einem dünnen Ast beim Mittagsschlaf oder während sie auf schmalen Geländern balancieren. Doch das Risiko herunterzufallen ist immer präsent. Ein erfolgloser Jagdversuch auf Insekten oder Vögel kann eine Katze vom Baum, aus dem Fenster oder vom Balkon stürzen lassen. Selbst der misslungene Sprung vom Schrank auf das Bücherregal hat schon vielen Katzen schwerwiegende Verletzungen beschert. Ob sie ausrutscht oder vor Aufregung vergisst, dass sie sich auf einem schmalen Balkongeländer in großer Höhe befindet, spielt letztendlich keine Rolle. Entscheidend ist, dass dies oft tödlich endet oder lebensgefährliche Verletzungen verursacht.
Wohin bei einem Unfall?
Nicht alle Tierärzte haben ein Röntgen- oder Ultraschallgerät, Tierkliniken dagegen immer. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Tierarztpraxis, ob die Möglichkeit der Röntgen- und Ultraschalldiagnostik besteht, sonst verlieren Sie möglicherweise im Notfall kostbare Zeit. Sie sollten auch immer einen Ausweichtierarzt oder eine Tierklinik im Kopf haben, falls der gewohnte Tierarzt nicht erreichbar ist oder für einen Notfall gerade keine Zeit hat.

Das Hochhaus-Syndrom: Das Hochhaus-Syndrom beschreibt das Phänomen, bei dem Katzen aus großer Höhe nach unten stürzen, und die daraus resultierenden Verletzungen. Wussten Sie, dass Katzen, die aus dem 32. Stockwerk fallen, mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von bis zu 90 % davonkommen können? Katzen, die aus den ersten sechs Stockwerken stürzen, erleiden oft schwerere Verletzungen als diejenigen, die aus größeren Höhen fallen. Die Statistik berücksichtigt jedoch nur Katzen, die von einem Tierarzt behandelt wurden. Tiere, die den Unfall nicht überleben, sind nicht erfasst.
Warum ist die Fallhöhe so wichtig? Katzen landen normalerweise auf ihren Pfoten, aber das stimmt nur bedingt. Richtig ist, dass Katzen auf ihren Pfoten landen können, wenn sie ausreichend Zeit haben, sich in der Luft zu drehen. Erst ab dem 5. Stock erreichen fallende Katzen ihre maximale Sturzgeschwindigkeit. Bis dahin verkrampfen sie sich und versuchen, eine optimale Sturzposition zu finden.
Erst wenn die Katze mit maximaler Geschwindigkeit fällt, kann sie sich auf die Landung konzentrieren und die auftretenden Kräfte besser auf ihren Körper verteilen. Obwohl Katzen Stürze aus großer Höhe überleben können, kommen sie selten unverletzt davon. Es ist erstaunlich, dass sie überleben, jedoch oft in einem kritischen Zustand.

Verzögert auftretende Symptome: Viele Verletzungen bei Katzen, die aufgrund eines Unfalls auftreten, werden erst Stunden oder sogar Tage später erkennbar, selbst wenn die Katze sich bis dahin scheinbar normal verhält. Innere Verletzungen, wie Blutungen an den Nieren, der Leber oder der Milz, zeigen sich nicht zwingend unmittelbar nach dem Unfall. Nieren- oder Harnleiterrisse sowie Zwerchfellrisse können erst nach Tagen zu Problemen führen.
Wenn Sie wissen, dass Ihre Katze einen Unfall hatte, sei es ein Sturz oder ein Verkehrsunfall, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, auch wenn die Katze zunächst keine Anzeichen von Verletzungen zeigt. Viele Verletzungen sind nicht äußerlich erkennbar, können aber lebensbedrohlich sein.
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