Katzen zählen glücklicherweise nicht zu den Tieren, die auf allem herumkauen oder Dinge einfach mal hinunterschlucken. Dennoch zählt der abgeschluckte Fremdkörper zur häufigsten Operation in den ersten Lebensjahren bei Katzen. Das typischste Beispiel eines Katzenfremdkörpers ist die Nähnadel. Die Erklärung für das Verschlucken einer Nähnadel ist relativ einfach: Beim Einfädeln des Fadens in das Nadelöhr wird das Fadenende oft angefeuchtet oder sogar angelutscht. Dies verleiht dem Faden einen interessanten Geruch und animiert die Katze dazu, daran zu lecken. Dabei verfängt sich der Faden in den winzigen hornartigen Häkchen der Zunge der Katze und der Faden wird hinuntergeschluckt… katastrophal, wenn am anderen Ende des Fadens noch die Nadel hängt. Diese wird mit hiuntergeschluckt und kann zu einer lebensbedrohlichen Problematik führen.

Auch Haarballen, die aufgrund des Beleckens des Fells im Magen entstehen, können zu einem Darmverschluss führen. Deshalb ist gerade das Kämmen von lanhaarigen, stark haarenden Katzen so wichtig, denn: Alle Haare, die in der Bürste landen, können nicht mehr hintergeschluckt werden.
Metallische Wurstzipfel, Geldmünzen, abgebissene Spitzen von Schnullern, Geschenkband, Haargummis, zerkaute Spielzeugteile, zerrissene Plastiktüten, abgebissene Hosenknöpfe oder auch Köpfe von Legomännchen finden sich ebenfalls in Katzendärmen und müssen herausoperiert werden. Es wird schwierig sein, an alles zu denken und alles wegzuräumen, was die Katze verschlucken kann. Sie sollten Ihre Katze aber auf keinen Fall dazu animieren, mit Kleiteilen oder fadenartigen Dingen zu spielen. Zerkautes oder in seine Kleinteile zerlegtes Katzenspielzeug sollten Sie entfernen.
Nachfolgend können Sie einige drastische Beispiele aus unserem Praxis-OP finden: Haarballen, rotes Geschenkband, Münze, Wurstzipfel mit Spulwurm, Knopf, zerbissener Spielzeugball. Alle diese Katzen mussten aufgrund ihres schlechten Allgemeinbefindens notoperiert werden. Sie haben alle überlebt. Dies ist jedoch leider nicht immer so.
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