Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation ist? Viele glauben, dass Kater kastriert und Kätzinnen sterilisiert werden.
Tatsächlich handelt es sich um zwei völlig verschiedene medizinische Eingriffe, die unabhängig vom Geschlecht der Katze sind. Kater und Kätzinnen können sowohl kastriert als auch sterilisiert werden.
Die Kastration beinhaltet die Entfernung der Keimdrüsen, was bei Katern die Hoden und bei Kätzinnen die Eierstöcke sind. Nach diesem Eingriff werden die Hormone, die für das typische Sexualverhalten verantwortlich sind, nicht mehr produziert. Kater werden nicht mehr versuchen Kätzinnen zu decken, und Kätzinnen hören auf, rollig zu werden.
Die Sterilisation hingegen durchtrennt beim Kater den Samenleiter, sodass keine Spermien mehr in die Gebärmutter der Kätzin gelangen können. Der Kater kann immer noch den Geschlechtsakt vollziehen, da die sexualhormonproduzierenden Hoden intakt bleiben. Bei einer Kätzin würde der Eileiter durchtrennt, wodurch kein befruchtungsfähiges Ei mehr in die Gebärmutter gelangen kann. Das typische Sexualverhalten, die Rolligkeit, bleibt jedoch erhalten.
Da die Verhinderung des unerwünschten Sexualverhaltens genauso wichtig ist wie die Verhinderung der Fortpflanzung, werden Katzen in der Regel ausschließlich kastriert. Dabei werden bei der Kätzin beide Eierstöcke und beim Kater beide Hoden vollständig entfernt.
Die Kastration selbst ist ein Routineeingriff, der unter Narkose durchgeführt wird. Bei der Kätzin wird ein Bauchschnitt von etwa 3 bis 5 cm gemacht, der dann vernäht wird. Die Fäden werden nach 10 Tagen entfernt. Beim Kater ist der Eingriff deutlich weniger aufwendig, und es ist kein Fädenenziehen erforderlich
Eine rein in der Wohnung gehaltene Katze ohne Partnerkatze kann theoretisch auf eine Kastration verzichten, da eine Fortpflanzung nicht möglich ist. Allerdings werden bald geschlechtstypische Verhaltensweisen wie Markieren mit Urin bei Katern oder Rolligkeit bei Kätzinnen auffallen.
Die tierärztliche Empfehlung lautet, alle Katzen, unabhängig vom Geschlecht, kastrieren zu lassen, bevor sie ins Freie dürfen. Die Kastration erfolgt in der Regel im Alter von 6 bis 8 Monaten. Ältere Katzen aus dem Tierheim oder Tierschutz sind normalerweise bereits kastriert. Einige Züchter geben ihre Katzen bereits in der 12. Lebenswoche kastriert ab.
Die Kastration erfordert eine 12-stündige Fastenperiode vor der Narkose. Wasser kann weiterhin gegeben werden. In der Regel bleibt die Katze nach der Operation einige Stunden zur Überwachung beim Tierarzt und kann am späten Nachmittag wieder nach Hause gehen. Bei einer Kätzin sollte verhindert werden, dass sie die Naht beleckt. Schmerzmittel können für einige Tage verabreicht werden.
In Deutschland gibt es zwar keine einheitliche Kastrationspflicht für Katzen, aber in einigen Gemeinden existieren Verordnungen, die die Kastration zur Eindämmung der unkontrollierten Fortpflanzung vorschreiben. Die Notwendigkeit für diese Regelungen ergibt sich aus der Tatsache, dass es immer noch zu viele verwilderte und unkastrierte Katzen gibt, die sich schnell vermehren.
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